Der Bürgermeister infomriert KW 22

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

zwischenzeitlich hatten sich auch in Gondelsheim die Fragen, ob und wann die „Deutsche Glasfaser“ mit dem Ausbau beginne gehäuft. Dass Telekommunikationsunternehmen derzeit mit hohen hohe Baupreisen und Zinsen und knappen Baukapazitäten zu kämpfen haben, ist kein Geheimnis. Deshalb freut es Bürgermeister Markus Rupp umso mehr, dass nun Klarheit herrscht.

Zuvor hatte es bereits „grünes Licht“ für die Außengebietserschließung mit Glasfaser durch die Netze BW gegeben. Untermauert durch ein erstes Abstimmungsgespräch im Rathaus.

Gemeinsame Pressemitteilung von „Deutsche Glasfaser“ und Landkreis Karlsruhe

Planung steht: rund 100.000 Haushalte im Landkreis Karlsruhe erhalten Glasfaseranschluss

Die Gemeinde Gondelsheim ist dabei

In den nächsten drei Jahren startet der Glasfaserausbau für alle Haushalte im Landkreis Karlsruhe, die sich für einen Glasfaseranschluss bei Deutsche Glasfaser entschieden haben.

24.05.2024, Karlsruhe. Die Planung für den weiteren Glasfaserausbau im Landkreis Karlsruhe steht. Deutsche Glasfaser bringt in den nächsten drei Jahren sukzessive rund 100.000 Haushalte ans Glasfasernetz. Ziel des führenden Glasfaserversorgers für den ländlichen Raum ist es, die Digitalisierung voranzutreiben. Unter Berücksichtigung der aktuellen Marktlage und den vorhandenen Ressourcen ist der Ausbau für den Landkreis Karlsruhe in Abstimmung mit den Kommunen und der Breitbandkabel Landkreis Karlsruhe GmbH (BLK) in Sichtweite.

„Die hervorragende Zusammenarbeit mit der BLK zeigt sich nicht nur in der allgemeinen Planung des Ausbauvorhabens, sondern insbesondere bei der Integration der Bestandsinfrastruktur in das auszubauende Netz. Deutsche Glasfaser übernimmt bereits bestehende Bestandsinfrastruktur. Solche Lösungen vermeiden den ungewollten Überbau und sind somit nachhaltig“, so Benjamin Staudt, Manager Kommunale Kooperationen bei Deutsche Glasfaser.

Der Landkreis und seine Kommunen haben mit dem Bau des landkreisweiten Backbones und den Access-Netzen die wesentlichen Voraussetzungen für einen zügigen weiteren Ausbau durch die Deutsche Glasfaser geschaffen. Für die Nutzung der Bestandsinfrastruktur profitierten die BLK und ihre Kommunen zudem von Pachteinnahmen.  „Unser Konzept geht also voll auf“, freut sich Landrat Dr. Christoph Schnaudigel.

Die Ausbaureihenfolge der Kommunen richtet sich nach Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit der Projekte. Folgend die Startjahre für die Kommunen im Landkreis Karlsruhe, die bisher mit Deutsche Glasfaser einen Kooperationsvertrag geschlossen haben sowie eine Übersicht der Stadtteile in Karlsruhe, in denen der Ausbau folgen wird:

2023/2024: Dettenheim, Philippsburg, Ubstadt-Weiher, Graben-Neudorf, Hambrücken

2025: Karlsruhe Vororte (Bergwald, Hohenwettersbach, Palmbach, Stupferich), Kronau, Rheinstetten. Linkenheim-Hochstetten, Bad Schönborn, Ettlingen, Oberhausen-Rheinhausen

2026: Karlsdorf-Neuthard, Forst, Kraichtal

2026/2027: Gondelsheim, Östringen, Pfinztal, Walzbachtal, Weingarten, Bretten, Oberderdingen, Sulzfeld, Zaisenhausen

„Die Kooperation von eigenwirtschaftlichem und gefördertem Glasfaserausbau ist ein hervorragendes Zeichen. Es freut mich, dass private und öffentliche Anbieter nun gemeinsam am Ziel einer flächendeckenden Glasfaserversorgung arbeiten. Unser Ziel, alle Einwohnerinnen und Einwohner und alle Betriebe unabhängig davon, in welcher Gemeinde, in welchem Ortsteil und in welchem Teil des Landkreises sie liegen, anzubinden, wird nach zehn Jahren nun greifbar. Herzlichen Dank an alle, die dazu und somit auch maßgeblich zur Steigerung der Attraktivität unserer Region beigetragen haben“, sagt Landrat Dr. Christoph Schnaudigel.

„Die BLK wird nach Abschluss des geförderten Ausbaus, der von Bund und Land mit über 100 Mio. € gefördert worden ist, über 10.000 Glasfaseranschlüsse in fast allen Städten und Gemeinden im Landkreis Karlsruhe insbesondere in schwierigen Lagen und gesamten Gewerbegebieten ausgebaut, Schulen und Landwirtschaftsbetriebe angeschlossen und die Backbonestrecken mit 81 Übergabepunkte in die Ortsteile realisiert haben. Damit konnten insgesamt bereits über 600 km Glasfaserleitungen für ein zukunftsfähiges Netz verlegt werden“, so der kaufmännische Geschäftsführer der BLK Ragnar Watteroth.

Alle Informationen über Deutsche Glasfaser und Produkte sind online unter www.deutsche-glasfaser.de verfügbar.

Bild: Die Karte bildet den zeitlichen Fortschritt des Vorhabens sowie die bevorstehenden nächsten Ausbaustrecken ab. Quelle: Landkreis Karlsruhe

Vom 23. Juni – 13. Juli

Stadtradeln 2024: Jetzt anmelden und in die Pedale treten!

Auch in diesem Jahr nimmt die Gemeinde Gondelsheim an der Kampagne Stadtradeln des Klimabündnisses teil.

Mit der Aktion sollen möglichst viele Menschen für das Fahrrad als umwelt- und klimafreundlichstes Verkehrsmittel gewonnen werden.

Hierbei wollen wir alle Gondelsheimer dazu animieren sich an dieser tollen Aktion zu beteiligen und das Fahrrad als alltägliches Beförderungsmittel zu benutzen.

Lassen Sie wenn möglich Ihr Auto stehen und steigen auf Ihr Fahrrad oder E-Bike und treten Sie 3 Wochen lang fleißig für den Klimaschutz, für unsere Natur, mehr Radförderungen und natürlich zur Einsparung von CO² in die Pedale.

Beitrag zum Naturschutz

Schüler der Gondelsheimer Kraichgauschule bepflanzen Verkehrsinsel im Bruchweg

Quelle: BNN Brettener Nachrichten vom 24. Mai 2024 von Monika Eisele

Am Ende des Bruchwegs in Gondelsheim, kurz vor dem Tunnel, fristete bislang eine grasbewachsene Verkehrsinsel ein eher unscheinbares Dasein. Das hat sich seit Donnerstag deutlich verändert. 18 Kinder der Kernzeitbetreuung an der Kraichgauschule sind mit ihren Betreuerinnen Anja Dürr und Galina Reiswich losmarschiert, um sich eben dort mit Markus und Yvonne Mohr vom gleichnamigen Gartenbaubetrieb zu treffen. Bürgermeister Markus Rupp (SPD) hatte zur Umgestaltung von Verkehrsinseln aufgerufen, die Betreuerinnen waren auf der Suche nach einem Angebot für die Ferienbetreuung der Kernzeitkinder. Die Mohrs waren gleich dabei, eine solche Aktion zu unterstützen.

Die Mohrs hatten auf ihrem Kleinlaster zahlreiche Harken und Rechen, etwa 180 Pflanzen sowie einen Hänger voll Rindenmulch mit dabei. Die Pflanzen werden die etwa 60 Quadratmeter große Verkehrsinsel künftig in ein blühendes Feld verwandeln.

Am Erfolg der Aktion dürfte dank der fleißigen Kinderhände kein Zweifel bestehen. „Wir haben hitzeverträgliche Stauden und Wildkräuter wie Thymian oder Oregano mitgebracht“, erzählt Markus Mohr.

Es gibt sogenannte Leitstauden, die bis zu einem Meter oder etwas größer werden. „Dazwischen kommen kleine Stauden und Blühpflanzen in weiß, gelb, lila und rot. Und auch die Jahreszeiten haben wir berücksichtigt und immergrüne Pflanzen sowie Früh-, Sommer- und Spätblüher ausgewählt“, erläutert Mohr.

Eifrig suchen die Kinder Plätze aus und fangen an, die Pflanzlöcher zu buddeln. „Herr Mohr, Herr Mohr, da sitzen zwei gleiche Pflanzen nebeneinander“, ruft ein Mädchen. „Dann buddel einfach eine wieder aus und setz sie woanders hin“, antwortet Mohr. Dass er mindestens ebenso viel Spaß wie die Kinder an der Pflanzaktion hat, merkt man sofort. Mia kommt angerannt: „Guck mal, ich habe einen Regenwurm gefunden“, sagt sie und zeigt ihrem Fund, der sich in ihren Händen windet. Mohr erklärt ihr, dass Regenwürmer gut für den Boden und damit die Pflanzen sind und warum das so ist.

Ein anderes Mädchen kommt mit einer Pflanze angelaufen. „Da sind Eier in dem Erdballen“, sagt sie und zeigt auf ein paar winzige, durchsichtige Eier. „Das sind Ameiseneier, das macht nichts. Die kannst du lassen und miteinpflanzen“, sagt Mohr und ergänzt: „Mich ärgert immer, wenn ich in den Medien über Demos für Umweltschutz lese oder höre. Aber danach steht kein zusätzlicher Baum. Dies ist unser Beitrag zum Natur- und Umweltschutz und gleichzeitig werden die Kinder an das Thema herangeführt“, erklärt Mohr sein Engagement und das seiner Frau. „Statt Fridays for Future machen wir einen Tag der Taten“, so Mohr.

Der Einsatz des Ehepaares Mohr ist ehrenamtlich, die Pflanzen sind Spenden. „Ein Jahr lang übernehmen wir zudem die Patenschaft für die Fläche, pflegen und gießen bei Bedarf“. Danach wird die Pflege kostenpflichtig oder der Bauhof übernimmt.

Nach etwa zwei Stunden buddeln und Pflanzen setzen, zeigen sich die ersten Ermüdungserscheinungen. Manche Kinder haben sich in den Schatten auf dem Gehweg zurückgezogen und packen die mitgebrachte Verpflegung aus. Ronja und Leonie haben zusammen etwa zehn Pflanzen gesetzt, erzählen sie. Dabei ist Ronja eigentlich eher zum Trampolin springen im heimischen Garten. „Aber heute war es toll“, sagt sie. Leonie dagegen kennt sich aus. Sie hilft manchmal der Oma im Garten, am liebsten bei der Gurkenernte.

Anja Dürr kommt mit ein paar Kindern aus dem benachbarten Hof. Strahlend zeigen sie ihre sauberen Hände. „Die Familie Wittmann wohnt da. Das sind Bekannte und die lassen die Kinder das Waschbecken nutzen“, erzählt Markus Mohr. Das sei das Schöne am Dorf, wirft Galina Reiswich ein.

Yvonne Mohr und die verbleibenden Kinder setzen die restlichen Pflanzen, sammeln Töpfchen und Gerätschaften ein. Derweil haben sich andere Kinder die Straßenmalkreide geschnappt, malen einen Danke-Gruß für die Mohrs auf die Straße.

Markus Mohr wird zum Helden, als er das von seiner Tochter inzwischen gelieferte Eis unter den Kindern verteilt.

Mahnung gegen das Vergessen

Eine Gedenklesung in Gondelsheim erinnert an von den Nazis verfolgte Autoren und an deren vernichtete Werke

Bei der Gedenklesung anlässlich der Bücherverbrennung der Nationalsozialisten 1933 schlugen Organisator Erwin Grab sowie Bürgermeister und Heimatvereinsvorsitzender Markus Rupp den historischen Bogen von diesem Ereignis zum 75. Geburtstag des Grundgesetzes just am Veranstaltungstag. Ihr gemeinsamer Tenor: Unsere Demokratie muss wehrhaft sein und von uns verteidigt werden!

Quelle: BNN Brettener Nachrichten vom 25. Mai 2024 von Florian Ertl

In einer Gedenklesung im Bürgersaal des Rathauses Gondelsheim ist am Donnerstagabend an die Bücherverbrennungen vom 10. Mai 1933 erinnert worden. Als Höhepunkt der Propagandakampagne „Wider dem undeutschen Geist“ wurden in 20 deutschen Universitätsstädten Tausende Werke, die die Nazis als „Schmutz- und Schundliteratur“ bezeichneten, vernichtet.

Die Lesung, ausgerichtet vom Gondelsheimer Heimat- und Kulturverein, sollte nun einmal mehr eine eindringliche Mahnung vor den Schrecken der NS-Zeit sein. Gleichzeitig sollte zum 75. Jahrestag des Inkrafttretens des deutschen Grundgesetzes an die Bedeutung von Demokratie und Meinungsfreiheit erinnert werden, erklärte Organisator Erwin Grab. Der 80-Jährige leitete vor rund 40 Besuchern ins Thema ein und präsentierte am Anfang einen Kurzfilm zu den Bücherverbrennungen.

Zu hören war in diesem eine Rede Joseph Goebbels am Berliner Schriftenfeuer. Vor Hunderten Studenten in SA-Uniformen erklärte dieser: „Das Zeitalter eines überspitzten jüdischen Intellektualismus ist nun zu Ende. Und der kommende deutsche Mensch wird nicht nur ein Mensch des Buches, sondern auch ein Mensch des Charakters sein.“ Danach ließ Goebbels Schriften von Karl Marx, Sigmund Freud und weiteren Schriftstellern auf einen riesigen Scheiterhaufen werfen.

Erwin Grab ist Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller und hat sich über Jahrzehnte mit den Verbrechen der NS-Diktatur befasst. Am Donnerstag berichtete er von der inszenierten Propagandaaktion. „Das Ziel war die kollektive Auslöschung Regime-kritscher, jüdischer und pazifistischer Literatur“, so Grab. Gleichzeitig stellten er und vier weitere Vorleserinnen und Vorleser von den Nazis verbrannte Werke vor.

Den Auftakt machte Sabine Hartfelder mit einer Lesung aus Adrienne Thomas‘ Antikriegsroman „Die Katrin wird Soldat“. Das Werk, das die Schrecken des Krieges und die Rolle der Frauen in dieser Zeit eindrucksvoll thematisiert, war während der NS-Zeit verboten. Die 1897 in Frankreich geborene Autorin, die selbst den Ersten Weltkrieg als Krankenschwester erlebte, wurde durch ihr Werk zu einer prominenten Stimme gegen den Krieg und den Nationalsozialismus. Als Jüdin war sie 1940 kurzzeitig im Lager Gurs interniert, ehe sie durch ein US-Rettungsprogramm emigrieren konnte. Diakon Robert Austen stellte ein Werk des expressionistischen Schriftstellers Ludwig Rubiner vor. „Der Dichter geht in die Politik“ spiegelt Rubiners Überzeugung wider, dass Literatur und Politik untrennbar verbunden sind. Rubiners Schriften und Essays, die sich gegen die reaktionären und militaristischen Tendenzen seiner Zeit richteten, waren der NS-Diktatur ein Dorn im Auge. Der Künstler Karl Vollmer las aus Joseph Roths Roman „Hiob – der Roman eines einfachen Mannes“. Roth, ein jüdischer Schriftsteller und Journalist, floh 1933 nach Frankreich. „Hiob“ erzählt die Geschichte von Mendel Singer, einem gläubigen Juden, der in den Wirren des frühen 20. Jahrhunderts sein Glück sucht und leidet. Roths prägnante und einfühlsame Schilderungen von menschlichem Leid und Hoffnung machten ihn zu einem bedeutenden literarischen Chronisten seiner Zeit. Gemeinderätin Claudia Dickemann-Kohler (Grüne) widmete ihre Lesezeit den Werken von Kurt Tucholsky. Tucholsky, einer der schärfsten Kritiker der aufstrebenden NS-Ideologie in der Weimarer Republik, benutzte seinen scharfsinnigen Humor und seine satirischen Schriften, um die Gefahren des Nationalsozialismus aufzuzeigen. Seine Werke, die während der NS-Zeit ebenfalls verboten waren, seien heute aktueller denn je, befand Dickemann-Kohler. „Tucholsky mahnte zur Wachsamkeit gegenüber autoritären Tendenzen. Da lassen sich Parallelen zu unserer aktuellen politischen Lage finden“, so die Gemeinderätin.

Erwin Grab las aus Franz Werfels Roman „Der veruntreute Himmel“ vor. Werfels Werke wurden von den Nazis verboten, weil er Jude war. In seinem Roman behandelte Werfel existenzielle Fragen des Glaubens und der menschlichen Verfehlungen. „Diese Lesung ist mein Beitrag, den derzeit gefährlichen gesellschaftlichen Tendenzen entgegenzuwirken“, erklärte Initiator Grab. Das Grundgesetz könne auch nach 75 Jahren nur dann fortbestehen, wenn Freiheit und Demokratie proaktiv von der Gesellschaft verteidigt und gelebt werden. „Es liegt in unserer Hand, eine Wiederholung des Schreckens zu verhindern.“

Herzlichst

Ihr

Markus Rupp, Bürgermeister